Nachhaltigkeit im digitalen Büro-Alltag: Wie geht das?
Zwischen E-Mail-Flut und Call-Marathon an Nachhaltigkeit denken, das kommt vielen nicht in den Sinn. Zum Glück gibt’s dafür uns! So sparst du in deinem digitalen Arbeitsalltag Strom und tust der Umwelt etwas Gutes.
Aus drei Gründen lohnt es sich, den eigenen Arbeitsalltag auf Nachhaltigkeit abzuklopfen.
Erstens: Es tut gut. Dir selbst, deinem Team, deinem Gefühl für Sinnhaftigkeit und natürlich der Umwelt.
Zweitens: Nachhaltigkeit ist längst zum schlagkräftigen Verkaufsargument geworden. Kunden bevorzugen nachhaltige Unternehmen. Verantwortung übernehmen ist sexy.
Drittens: Ein nachhaltiges Arbeitsumfeld wirkt anziehend auf junge Talente. Denen liegt das Thema besonders am Herzen – schließlich müssen sie noch länger mit dem Gesundheitszustand des Planeten zurechtkommen.
Wo also fängt man an? Wenn du ernsthaft nachhaltiger werden willst, musst du lernen, dein Arbeitsumfeld aus dieser Perspektive zu betrachten. Wenn du dir das erstmal angewöhnt hast, wirst du links und rechts Dinge entdecken, die du verändern kannst.
Das Bewusstsein für das Thema vertiefen
Bevor du bereit bist, ein neues Verhalten zu übernehmen, musst du erst verstehen, warum es besser ist als das alte. Dein Bewusstsein für das Thema vertiefst du z.B. durch:
- Dokumentationen (z.B. Tomorrow, Minimalism, The Green Lie)
- Bücher (z.B. Cradle to Cradle, Green Giants, Scale)
- Blog-Beiträge (z.B. diesen hier)
- Eigene Recherche
- Weiterlesen 😉
Wenn dein Wissen wächst, wirst du für das Thema sensibilisiert und erkennst die Notwendigkeit deutlicher (= das Warum). Auf das Warum folgt das Wie. Gemeint sind Prinzipien und Werte, die dir helfen, deinen Kurs nicht aus den Augen zu verlieren.
Hier sind drei Beispiele für Prinzipien:
Effizienz
Finde das Effiziente, vermeide das Ineffiziente. Benutze Produkte und Dienste, die möglichst wenig Energie und materielle Ressourcen verbrauchen. Nimm den Status Quo unter die Lupe. Nicht alles muss man ändern – aber das weiß man erst, wenn man es untersucht hat.
Aufrichtigkeit
Nachhaltigkeit muss ernst gemeint sein. Greenwashing gibt es genug. Ruhe dich nicht auf den Lorbeeren aus, wenn du Plastikflaschen aus dem Büro verbannt hast. Schau dir auch deine Elektrogeräte, Tools und Praktiken genau an. Ändere, wo es Sinn macht.
Forschergeist
Wenn du nicht aufpasst, macht dich das Bemühen um Nachhaltigkeit zu einer trübsinnigen Kröte. Hüte dich davor, nur das Schlechte zu sehen. Mach das Projekt zu einem engagierten, spannenden Forschen. Richte dich mehr auf die Lösungen aus als auf die Probleme.
Tipps für mehr digitale Nachhaltigkeit im Büro
Energie sparen
- Schalte das Video in Calls ab. So verringerst du den Datentransfer und CO2-Fußabdruck deiner Calls um bis zu 90%.
- Nutze einen grünen Stromanbieter. Die Produktion von Solar- und Windstrom verursacht besonders wenig CO2. Wenn du grünen Strom beziehst, unterstützt du damit die Entschmutzung der Umwelt.
- Mach dein Mail-Postfach nachhaltig. Eine E-Mail verursacht zwischen 0,3 und 25g CO2. Spare dir unnötige Mails, komprimiere Anhänge, vermeide Bilder in der Signatur. Hier beleuchten wir das Thema genauer.
- Streame auf Arbeit keine Videos. Klar, Arbeit nervt manchmal. Wenn du dich kurz mal ablenken willst, tu das. Nur lieber nicht mit Online-Video-Content – die verbrauchen nämlich tonnenweise Energie.
- Schalte ungenutzte Geräte ab. Ob während der Pause oder nach Feierabend – wenn du deine Elektrogeräte längere Zeit nicht benutzt, schalte sie ganz ab.
- Energiesparende Browser nutzen. Google Chrome schluckt am meisten Energie. Opera und Edge schneiden besser ab.
- LED-Lampen nutzen. LED-Lampen verbrauchen bis zu 90% weniger Strom als Glühbirnen. Keine neue Erkenntnis – trotzdem glüht es noch in so manchen Büros.
- Die eigene Webseite nachhaltig gestalten. Nachhaltiges Webdesign verringert die CO2-Emissionen deines Internetauftritts um bis zu 70%. Hier kannst du deine Seite umsonst checken lassen.
Nicht digital, dennoch hilfreich:
- Grünes Pendeln. Wenn es die Umstände zulassen, fahre mit Fahrrad oder den Öffis zur Arbeit. Besonders im Sommer macht Fahrradfahren Laune.
- Glas statt Plastik. Viele Unternehmen versorgen ihre Mitarbeiter mit kostenlosen Getränken. Nice! Am besten setzt man dabei entweder auf Glasflaschen oder Getränkeautomaten.
- Kaffeevollautomat statt Kapseln. Ob aus Bioplastik oder Aluminium – zusätzlichen Müll verursachen Kaffeekapseln allemal. Am besten sind Kaffeemaschinen, die das flüssige Gold direkt aus Bohnen oder Pulver brühen.
- Remote-Work fördern. Klar: Wer von Zuhause arbeitet, verursacht keine Verkehrsemissionen. Außerdem spart man sich To-Go-Produkte wie Kaffeebecher und Plastikverpackungen aus dem Supermarkt.
- Gebrauchte Technik kaufen. Nicht immer müssen es nagelneue Dienstrechner sein – auch gebrauchte Geräte reichen für viele normale Büroaufgaben aus. Günstiger sind sie allemal.
- Gebrauchte Technik verkaufen. Das gleiche gilt für Geräte, die man selber aussortieren möchte. Statt sie in den Elektromüll zu werfen, kann man sie über Gebrauchtwarenportale wie refurbed oder Back Market verkaufen.
Keine Angst vor Veränderung
Mehr Nachhaltigkeit wagen – das zahlt sich aus! Man spart Geld, verringert den CO2-Fußabdruck, tut etwas für den Planeten und das eigene Gewissen. Womit fängst du an? Und hast du noch weitere Ideen? Sag’s uns unter info@jut-so.de <3